In jedem Jahr geht der Literaturkreis auf Reisen und sucht die Spuren deutscher Dichter. Hier finden Sie die wunderschönen literarischen Reiseberichte der dichterisch begabten Mitreisenden Monika Schließer
Dichterischer Reisebericht
LITERATOUR 2018
Auf Spuren von E.T.A.Hoffmann
Ein Reisegedicht von Monika
LiteraTour 2018 – Auf Spuren von E.T.A.Hoffmann in Bamberg und Bad Staffelstein
Was? Schon wieder ein Jahr vorbei?
Es ist tatsächlich schon wieder Mai!
Und damit Zeit für die jährliche LiteraTour,
diesmal auf E.T.A. Hoffmanns Spur.
Im Bus Kaffee und Kekse, das hat gut getan,
auf dem Weg ins hessische Limburg an der Lahn.
Mit bester Laune und Sonne im Herzen
war auch der Bindfadenregen leicht zu verschmerzen.
Limburg wurd’ im Krieg fast von Bomben verschont.
Das hat sich besonders für die Altstadt gelohnt.
Der mittelalterliche Stadtkern wurde kaum zerstört
und ist als Ausflugsziel deshalb sehr begehrt.
Entlang der Lahn, am Katzenturm vorbei
- die Dusche von oben war uns einerlei -
wanderten durch romantische Gassen,
die Literaturkreisratten, die nassen.
Durch verwinkelte Sträßchen mit Kopfsteinpflaster
ging’s zunächst zum Haus der sieben Laster.
Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus
sah wirklich sehr beeindruckend aus.
Die Fassade mit Schnitzereien verziert,
hat uns Betrachter höchst amüsiert.
Von sieben Untugenden wurden wir angestarrt,
interessiert haben wir dort eine Weile verharrt.
Wir sahen Geiz, Hoffart, Zorn und Trägheit,
Unkeuschheit, Unmäßigkeit und auch den Neid.
Der Römer 2,4,6 - Limburgs ältestes Fachwerkhaus,
und auch das Senger-Haus sahen bemerkenswert aus.
Ins letztere wurde 1802 - vielleicht bei Nacht,
der Schinderhannes in Gewahrsam gebracht.
Vorbei an Kunstbäcker Henslers Haus,
die Lebkuchenfiguren gefielen uns überaus.
Auch des Protzbischofs Haus haben wir gesehen,
noch lang nicht vergessen ist das Geschehen.
Nun wanderten wir mit unseren Schirmen
zum Limburger Dom mit seinen sieben Türmen.
Weithin sichtbar, auf dem Fels über der Lahn,
sieht man ihn schon von der Autobahn.
Romanische und gotische Architektur
vereint in dem Meisterstück deutscher Kultur.
Einst konnte man ihn sehen auf 1000-D-Mark-Scheinen,
vorausgesetzt man besaß überhaupt einen.
Schnell noch ein Käffchen, das ist ein Muss,
bevor es im Regen zurückging zum Bus.
Nun auf nach Schlüsselfeld ins Frankenland,
gelegen im bayerischen Bundesland.
„Zum Storch“ hieß unser Wohlfühl-Domizil,
das uns allen sogleich sehr gut gefiel.
Im Hotel im Naturpark Steigerwald,
gab‘s leckeres Abendessen bald.
Die Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein
sollte unser nächstes Ausflugsziel sein.
Das von Balthasar Neumann geplante Gotteshaus
sah schon von fern höchst beeindruckend aus.
Das fränkisch-barocke Kirchenhighlight
ist den vierzehn Nothelfern geweiht.
In der Mitte das Herzstück, der Gnadenaltar,
ein Rokoko-Juwel, einfach wunderbar.
Architektonisch falsch, von Neumann korrigiert,
der Altar nun die Mitte des Langhauses ziert.
Dort, wo dem Schäfer das weinende Kind erschien,
setzte man das Herz der Basilika hin.
Es war des Baumeisters Balthasar Neumanns Bestreben,
dem Altar die architektonisch-spirituelle Mitte zu geben.
Pater Arens hat uns alle Figuren erklärt,
auch dass man die 14 Nothelfer bis heute verehrt.
Als alle wieder im Bus war’n, konnten wir starten,
fuhren durchs Obermaintal, den herrlichen Gottesgarten,
hinauf zum Benediktiner-Kloster Banz,
das uns entzückte mit barockem Glanz.
Prachtvoller Stuck an Wänden und Decke,
es gab viel zu bestaunen in jeder Ecke.
Von hier oben reicht der Blick bis Bad Staffelstein.
Jenseits des Maintals war einst Adam Riese daheim.
Auch kann man die Felsenkrone des Staffelbergs sehen,
das eigenartige Hochplateau kann man begehen.
Der „Berg der Franken“ zieht viele Wanderer an,
der traumhafte Ausblick zieht sie in seinen Bann.
Adelgundiskapelle und Staffelsteinklause,
laden ein zu geistig-kulinarischer Atempause.
Und noch etwas: Auch hier ist ein „Dreigestirn“ bekannt,
so werden die zwei Klöster und der Staffelberg genannt.
Doch damit der Kultur noch nicht genug,
nun fuhren wir nach Memmelsdorf im Flug.
Dort konnten wir gestärkt durch Kaffee und Kuchen,
die fürstbischöfliche Residenz Schloss Seehof besuchen.
Die Herkulesgruppe mit Kaskade war unser Ziel,
von Ferdinand Tietz erbaut im Rokokostil.
Wir bewunderten den prächtigen barocken Garten,
mussten nur kurz auf die Wasserspiele warten.
Anschließend Führung durch die fürstbischöfliche Residenz.
Wir sahen neun Schauräume der Bamberger Exzellenz.
Darunter der Festsaal, der Weiße Saal,
das Appiani-Deckengemälde ist einfach phänomenal.
Als künstlerisches Meisterwerk gilt der Amor an der Decke,
er zielte auf uns, selbst wenn man stand in der Ecke.
Nun ging es zurück ins Storchenhotel,
wo wir zu essen bekamen recht schnell.
Wir bewunderten Herrn Städtlers Diaschau,
zum Beispiel die Herbstaster im Morgentau.
Auch Prachtknaben- und Johanniskraut
haben wir staunend angeschaut.
Einen Schmetterling, der Eisvogel heißt,
Waldameisen und Enten auf Eis,
Teufelskralle, Frauenschuh, Akelei,
ein Hängender Mensch war auch dabei,
Aprikosen-, Scheinpflaumen-, Pfirsichblüte,
welch eine Vielfalt, du meine Güte!
Danach sahen wir noch Arturs Film vom letzten Jahr,
der Jubiläums-Abend war einfach wunderbar.
Samstag, mein Gott, wie die Zeit vergeht,
wenn man so viele schöne Sachen erlebt.
Auf nach Bamberg - Die Weltkulturerbestadt
zwischen Regnitz und Main viel zu bieten hat.
Siebenhügelstadt oder das Fränkische Rom
nennt man die Stadt mit dem Kaiserdom.
Im Zweiten Weltkrieg von Bomben verschont,
ein Gang durch die Altstadt sich auf jeden Fall lohnt.
Mittelalterlicher Charme, barocke Prachtarchitektur,
pittoreske Häuserzeilen und ganz viel Kultur.
Die Dreigliederung sich bis heut‘ noch erhalten hat,
und zwar in Berg-, Insel- und Gärtnerstadt.
Der Dom ist das beherrschende Bauwerk der Stadt,
im Innern man vieles zu bewundern hat.
Von Tilmann Riemenschneider das Kaisergrab,
den Bamberger Reiter oder Papst Clemens‘ Grab.
Inmitten der Bamberger Architektur und Kultur
wandelten wir nun auf E.T.A. Hoffmanns Spur.
Aus Verehrung zu Mozart, das ist interessant,
hat er den dritten Vornamen in Amadeus umbenannt.
Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann
war ein hochbegabter, exzentrischer Mann.
Der vielseitig interessierte, studierte Jurist
1776 in Königsberg geboren ist.
Er war nicht nur Angestellter an polnischen Gerichten,
wollte auch nicht auf Zeichnen, Komponieren und Schreiben verzichten.
Besonders die Musik der Romantik liebte er überaus,
lebte seine musischen Neigungen in der Freizeit aus.
Als Warschau ward von französischen Truppen besetzt,
verlor Hoffmann seine Stelle, war entsetzt.
Das sollte sein Leben extrem erschweren,
denn er musste auch Frau Mischa und Tochter ernähren.
Bald musste das Paar den Tod des Kindes beklagen,
keine Stelle in Berlin, wer soll da nicht verzagen?
1808 fing er am Hoftheater in Bamberg an,
die Stelle als Kapellmeister bekleidete er sodann.
Als er seine erste Oper vom Flügel aus dirigiert,
sind Bamberger und Orchestermusiker irritiert.
Seine erste Oper sollte auch seine letzte sein,
als Dirigent bekam er auf die Erde kein Bein.
Sein Job als Musikdirektor ward ihm genommen,
der Traum von einem Künstlerleben jäh zerronnen.
Enttäuscht wandte er sich vermehrt dem Schreiben zu,
sprach auch dem Alkohol mehr als reichlich zu.
Er war gezwungen zu kämpfen ums tägliche Brot,
musste Gesangsstunden geben in seiner Not.
Eine 13-jährige Gesangsschülerin namens Julia Marc
erzeugte tiefe Gefühle in ihm, heftig und stark.
1810 begann die verhängnisvolle Leidenschaft,
das hübsche Mädchen weckte seine künstlerische Kraft.
Seine Verliebtheit fiel in seinem Umfeld aufs Peinlichste auf.
Die junge Dame ward bald verheiratet d‘rauf.
Nie hat er sie vergessen, man muss sogar bemerken,
sie blieb die wichtigste Frauengestalt in seinen literarischen Werken.
In Bamberg wurde er zum Alkoholiker und Literaten,
das hat uns der begeisterte Stadtführer verraten.
Er nahm uns mit auf Vergangenheitsreise,
beschrieb uns den Künstler auf lebendige Weise,
las uns Auszüge aus dessen Tagebuch vor,
unterlegt mit Wissen und reichlich Humor.
Wir hörten vom Apfelweibla und Hoffmanns Zechgelagen,
kompetent beantwortet wurden alle Fragen.
Wir sahen den Messing-Türknopf in der Altstadt,
vor dem er im Rausch sich gefürchtet hat.
Bamberg ist die Stadt, in der er fünf Jahre verbrachte,
die aus dem Komponisten den Literaten machte.
Wir gingen Stationen ab zu seinem Werk und Leben,
bis zum Wohnhaus, die Theaterrose gleich gegenüber gelegen.
Im Anschluss an die Führung hatten wir freie Zeit,
zum Bummeln und Genießen Gelegenheit.
Um 17.00 Uhr Treffpunkt auf alle Fälle
in der alten Hofhaltung, an der Katharinenkapelle.
Dort wollten wir dem Theater der Schatten
im 1000jährigen Kirchlein einen Besuch abstatten.
Wir erfuhren von Bambergs Geschichte recht viel,
sahen Schattenrisse in Licht- und Schattenspiel,
hörten von einzigartiger Biervielfalt und Bierkultur,
von 11 Bamberger Brauereien – auf zur Kneipentour!
In der Pause ein Schluck aus der Schlenkerla-Flasche.
Stimmt! Rauchbier schmeckt nach Rauch und Asche.
Viel zu schnell waren die 90 Minuten verflogen,
bevor die Literaturfreunde zum Bus wieder zogen.
Wir freuten uns schon aufs Abendessen,
auf fränkische Spargel-Delikatessen.
Schöne, prall gefüllte Tage neigten sich dem Ende zu,
doch Heidrun und Artur sprüh’n vor Ideen immerzu.
Wer gedacht hat, auf der Rückfahrt kommt nichts mehr,
der täuscht sich in den beiden sehr.
In Pommersfelden besuchten wir Schloss Weißenstein,
das fränkische Barockschloss aus gelbem Stein.
Berühmte Künstler verewigten sich in den Räumen,
eine Führung durchs Schloss sollte man nicht versäumen.
Ob Treppenhaus, Muschelgrotte, Marmorsaal,
Eiszapfen aus Glas, dieses Schloss ist phänomenal.
Zum Abschluss schmausten wir noch im Schmausenkeller,
leerten dort ein Fass Kellerbier aus dem Felsenkeller.
Bekamen ein riesiges Schäuferla mit Wirsing und Kloß.
Wie sollten wir das alles essen bloß?
Rundum zufrieden fuhren wir wieder nachhause,
machten hier und dort an einer Raststätte Pause.
Ein riesengroßer Dank gilt den Organisatoren.
Heidrun und Artur, ihr hattet so viel um die Ohren,
habt euch trotz allem eine tolle LiteraTour ausgedacht,
und habt uns alle damit glücklich gemacht.
Monika
Dichterischer Reisebericht
LITERATOUR 2014
Auf Spuren von Thomas Mann, Buddenbrooks und Emmanuel Geibel
Ein Reisegedicht von Monika
LiteraTour 2014 – Auf Spuren von Thomas Mann
Immer im Frühling zur Maienzeit,
ist die Literatur-Tour nicht mehr weit.
In diesem Jahr stand Familie Thomas Mann
bei Heidrun und Artur auf dem Programm.
Im Morgengrauen, gegen 7 Uhr,
starteten wir zu unserer jährlichen Tour.
Im Bus, wie immer, Verwöhnprogramm pur.
Wir machen das Heidrun und Artur nur?
Kaffee, Kaubonbons, Schokolade, Lakritze,
kein Wunsch blieb offen, ich mach keine Witze.
Ein alter Schwarz-Weiß-Film in schönen Bildern,
sollte uns das Leben der „Buddenbrooks“ schildern.
Mit den Hauptdarstellern Pulver und Felgen,
konnten wir im Leben der Buddenbrooks schwelgen.
So ging die Zeit vorbei im Nu,
schon bald fuhren wir auf den Zwischenstopp zu.
Denn Artur und Heidrun, stets pfiffig und helle,
buchten eine Führung in der Residenzstadt Celle.
500 Fachwerkhäuser, ein Augenschmaus!
Schnitzereien und Giebel, bildhübsch sah’n sie aus.
Am Markt das grauweiße Weserrenaissance-Rathaus.
das Bauwerk sah einfach beeindruckend aus.
Wenn’s nur nicht so kalt wär’, 12 Grad war’n es nur,
von Frühling oder gar Sommer nicht eine Spur.
Nun noch aufs Welfenschloss ein kurzer Blick,
bevor es zum Busparkplatz ging zurück.
Jeder zwei Muffins, dazu heißer Kaffee,
verfroren wie wir waren, eine gute Idee.
Herzhafte Muffins hatte Heidrun gebacken,
hinein in den Schlund, dann in den Bus zum Schnacken.
Fazit des Tages: In der Stadt Celle,
hätten wir benötigt ein paar wärmende Felle.
Weiter ging’s nach Lübeck, ins Tryp-Hotel,
das Abendessen wärmte von innen ganz schnell.
Früh waren alle in den Betten verschwunden,
wir wollten doch fit sein, zum Lübeck-Erkunden.
Gesättigt vom Frühstück und ausgeruht,
ging’s in die Hansestadt, mit frohem Mut.
Das Wahrzeichen dieser schönen Stadt,
zwei mächtige runde Türme hat,
die wehrhaft am Rande von Lübeck steh’n.
Schon von ferne sind sie zu seh’n.
Das Holstentor in seiner ganzen Pracht,
ein Zeichen des Wohlstands und der Macht.
Das Bauwerk ist wohl weltbekannt
weil es auf dem 50,-DM-Schein stand.
Vorm Buddenbrookhaus haben wir ein wenig verweilt,
dann wurden wir in zwei Gruppen geteilt.
Die einen zur Stadtführung, die anderen ins Haus,
so schwärmten wir Leseliebhaber aus.
Über großelterliche Mann-Häuser hörten wir viel,
an Sankt Marien vorbei, war das Rathaus unser Ziel:
grün glasierte Ziegel, ein backsteingotischer Bau,
das Gebäude ist eine beeindruckende Schau.
Die runden Löcher in den Ziermauern sind kein Schmuck,
sie schützen die Fassade vor des Windes Druck.
Nur die kleinen Löcher dienen der Zierde,
wir bewunderten das Haus mit viel Begierde.
Nun ging es durch bildhübsche Höfe und Gänge,
blühende Rosen in gemütlicher Enge,
romantische Ecken, hier mag man verweilen,
doch wer etwas sehen will, muss weitereilen.
Auch Thomas Manns Schule besuchten wir,
doch der Nobelpreisträger war ihr keine Zier.
Ein Trost für Schüler in der heutigen Zeit,
mit Manns schulischen Leistungen war’s nicht sehr weit.
In Deutsch nur befriedigend, wär hätte das gedacht?
Sogar drei Ehrenrunden hat er gemacht!
Das Katharineum, ein ehrwürdiges Backsteinhaus,
nicht nur Heinrich und Thomas gingen hier ein und aus.
Auch Storm und Geibel, Mühsam und Bergengruen
mussten hinter diesen Mauern büffeln und sich mühen.
Links der Schule, nun auf Ernst Barlachs Spuren,
welcher schuf für die Katharinenkirche drei Nischenfiguren:
den singenden Klosterschüler, den Bettler, die Frau im Wind,
die berühmten Skulpturen schauten wir an geschwind.
Willy-Brandt-Haus, Günter-Grass-Haus, so viel Kultur,
aber zu wenig Zeit, wie schaffen wir das nur?
Nach dem Füchtingshof schnell noch zum Thomas-Mann-Stein,
bald sollten wir zum Gruppentausch „bei Buddenbrooks“ sein.
Die Führung in der Mengstraße war sehr interessant,
wir folgten dem Mann-Kenner völlig gebannt.
Den Menschen Thomas Mann hat er uns näher gebracht,
auch das Verhältnis der Brüder zum Thema gemacht.
Das Buddenbrookhaus – Schauplatz, quasi begehbarer Roman,
denn Landschaftszimmer und Speisesaal schauten wir an.
Nach so viel Bildung, hatten wir zwei Stunden frei.
bis zum Treffen in der Breite Straße, so gegen 3.
Im Café Niederegger, in Lübeck eine Institution,
lockten duftender Kaffee und Kuchen schon.
Als heimliches Wahrzeichen gilt’s in der Stadt.
Nach der Marzipan-Nusstorte, war jeder pappsatt.
Oben im 2. Stock, im Marzipan-Salon,
warteten verschiedene Marzipanfiguren schon:
12 Berühmtheiten, auch Thomas Mann, lebensgroß,
das kleine Marzipanmuseum war ganz famos.
Es gab viel Information über die Haremsspeise,
vom Orient nach Lübeck - eine lange Reise.
Einstmals von Apothekern als Heilmittel hergestellt,
schmeckt Marzipan heute der ganzen Welt.
Über 300 Spezialitäten gab’s im Laden zu kaufen,
um diese Kalorien zu verbrennen, muss man lange laufen.
Marzipan, Pralinen und feinstes Gebäck,
wandeln sich leider direkt um in Speck.
Nach einem langen Tag kehrten wir zurück ins Hotel,
wo wir beim Abendessen erholten uns schnell.
Herr Geduldig las uns aus Felix Krulls Leben vor,
um zu beweisen, dass Thomas Mann auch hatte Humor.
Über die Trave nach Travemünde mit Schifffahrt Könemann,
wieder wandelten wir auf Spuren von Thomas Mann.
Wir sahen das Kurhaus, das Casino, den Ostseestrand,
danach ein, zwei Fischbrötchen, mit dem Gutschein in der Hand.
Zum Schluss mit dem Boot zum Priwall bei Travemünde,
die „Passat“ nicht zu besichtigen, das wär’ eine Sünde!
Das zweitgrößte Segelschiff der Welt ankert dort.
Es wurde genutzt für den Weizentransport.
Lebhafte Geschichten wusste unser „Schiffsführer“ zu schildern,
im Rumpf sahen wir das harte Schiffsleben in bewegten Bildern.
Nach der Führung zurück zum Hotel mit dem Bus,
denn dort gab’s den bunten Abend zum Schluss.
Wir hörten von des Mannes Metamorphose,
sahen Models in olivgrüner Unterhose,
wir lösten Rätsel und hatten Spaß,
und hörten die Geschichte vom Marmeladenglas.
Am nächsten Morgen ging’s ab nachhause,
doch machten wir noch einmal eine Pause.
Ein Kuriosum in Bispingen erstaunte uns sehr.
Das Jagdschloss „Iserhatsche“ zu beschreiben ist wirk-
lich schwer.
Hier frönt ein Mann seiner Sammelleidenschaft,
Verrücktes umzusetzen, erfordert viel Kraft.
Neuschwanstein des Nordens wird das Kastell genannt,
wir folgten der Führung belustigt und gespannt.
Es war wieder eine phantastische Tour!
Heidrun und Artur, wie schafft ihr das nur?
Wir wurden verwöhnt nach Strich und Faden.
Wir lebten wie im Speck die Maden.
Gemästet und gebildet, so kehrten wir zurück,
nur rein gewichtstechnisch war das ein Glück.
Ich danke Euch beiden für herrliche Tage,
nächstes Jahr fahr’n wir wieder, das ist keine Frage.
Zum Schluss ein allerletzter Reim:
Grünliche Unterhosen putzen ganz ungemein!
Dichterischer Reisebericht
LITERATOUR 2013
Auf Spuren der Brüder Grimm – Märchen-
Ein Reisegedicht von Monika
Liebe Heidrun, lieber Artur,
Literaturfahrt – alle Jahre wieder,
diesmal auf den Spuren der Grimm‘schen Brüder.
Auf ging’s zur großen Märchenfahrt,
ganz nach Heidrun und Arturs Art.
Im Bus gab’s erstmal Applaus für Klaus,
er gab für uns allen ‘nen Kaffee aus.
Es folgte ein Film übers Grimm‘sche Leben
und deren Märchensammlerbestreben.
Marburg an der Lahn war unsere erste Station,
eine der schönsten Städte in der Region.
Mit dem Oberstadtaufzug Pilgrimstein,
fuhren wir senkrecht hinauf, in die Altstadt hinein.
Immer bergab auf dem „Grimm-Dich-Pfad“,
zur gotischen Elisabethkirche und Elisabeth von Thüringens Grab.
Wieder oben im Ort, wurden wir durch die Altstadt geführt,
ächzten 100 Höhenmeter hinauf, hörten zu interessiert,
stiegen zum Landgrafenschloss hinauf und wieder hinab,
gibt’s hier steile Treppen, und das nicht zu knapp!
Berühmtheiten lebten hier, und zwar nicht wenig,
z. B. Brentano, von Arnim, nicht zuletzt Heidrun Brenig.
Auch die Grimmbrüder bewohnten in Marburg ein Zimmer,
wollten gemeinsam arbeiten, zusammen leben für immer.
Auf Vaters Wunsch studierten sie Rechtswissenschaft,
doch Sprache war ihre Leidenschaft.
Von Savigny war ein überzeugender
Lehrer,
Jacob und Wilhelm brennende Verehrer.
Er prägte sie, öffnete seine Privatbibliothek
und brachte sie so auf ihren eigenen Weg.
Weiter ging die Reise durchs Waldecker Land,
auch Kellergebirge wird die Gegend genannt.
Schneewittchen und ihre sieben Zwerge,
lockten uns in die Bergfreiheiter Berge.
Die bezaubernde Landschaft ließ uns glauben daran,
dass dies der Ursprungsort für das Märchen sein kann.
Bald stiegen wir aus dem Bus heraus,
ein kurzer Besuch im Schneewittchenhaus.
Wir haben am Tischchen der Zwerge gesessen,
aber nichts von deren Tellerchen gegessen.
Nanu! Rote Zipfelmütze, aber groß und kein Bart?
Zwerg Artur, schlug eindeutig aus der Art!
Schon Freitag, die Zeit vergeht wie im Flug,
doch von Kultur kriegen wir nie genug.
Hannoversch-Münden, die 3-Flüsse-Stadt,
romantisches Flair zu bieten hat.
Der Medikus Doktor Eisenbart
erzählte auf höchst unterhaltsame Art,
und außerdem in historischer Tracht,
welch Heilerfolge er im Lande vollbracht.
Kein Quacksalber, kein Scharlatan,
der Wanderarzt war ein erfolgreicher Mann.
In Dankesschreiben und Attestaten
liest man von seinen medizinischen Taten.
An Fachwerk vorbei durch reizvolle Gassen,
ging es schließlich zum Essenfassen.
Wir genossen im Restaurant
Brauhausschmaus
Doktor Eisenbarts Gaumenschmaus.
Es wurde serviert ein Trog Eisbein und Wurst,
die „schwarze Medizin“ löschte unseren Durst.
So gestärkt ging’s hinunter zum Fluss,
diesmal aufs Schiff und nicht in den Bus.
Sanft glitten wir durch die Fuldawellen,
kamen vorbei an schönen Stellen.
Wo sanft sich Werra und Fulda küssen,
wird aus den beiden kleinen Flüssen,
ein größerer, nämlich unsere Weser,
ein schöner Anblick, auch für Herrn Schleser.
Ein kurzer Gang noch zum Weserstein,
dann ging’s wieder ins Städtchen hinein.
Hier konnten wir bummeln, etwas kaufen,
oder einfach nur durch die Altstadt laufen.
Abends nach reichem Buffet im Hotel,
lösten wir Heidruns Wissensquiz schnell.
Am Samstag brachen wir auf schon sehr bald,
zum Dornröschenschloss Sababurg im Reinhardswald.
Vom Burgherrn wurden wir durch die Ruine geführt,
eine Märchenaufführung hat uns freudig berührt.
Dornröschen und ihr Prinz, ein hübsches Paar,
brachten ein schöne Ballade uns dar.
Ein Stündchen Zeit in der kleinen Stadt Höxter,
nach ‘nem Tässchen Kaffee waren wir gleich „relaxter“.
Die Abteikirche Corvey war unser nächstes Ziel.
Über die wechselvolle Geschichte erfuhren wir viel.
Die fürstliche Bibliothek, eine der wertvollsten im Land,
lag in Hoffmann von Fallerslebens ordnender Hand.
Er schrieb das Lied der Deutschen,
als Nationalhymne bekannt,
beliebte Kinderlieder stammen aus seiner Hand.
Er war ein Freund der Grimm‘schen Brüder,
noch heute singen wir seine Lieder.
Zum Schluss besuchten wir noch sein Grab,
bevor wir fuhren nach Gimte ab.
Ein Quiz, diesmal „um die Ecke gedacht“,
hat hoffentlich allen Freude gemacht.
Wir hörten die Geschichte vom grimmigen König
mit seiner Prinzessin Heidrun Brenig.
Nun hielt noch eine Rede ein echter Gourmet
über „gutes“ Benehmen am kalt/warmem Buffet.
Sonntag, schade, der letzte Tag,
an Abreise man gar nicht denken mag.
Nach üppigem Frühstück auf nach Kassel,
es erwartete uns heftiges Regengeprassel.
Schloss Wilhelmshöhe fiel leider ins Wasser,
sonst wär’n wir geworden noch wesentlich nasser.
Zum Palais Bellevue setzten die Reise wir fort,
für das Grimm-Museum ein stilvoller Ort.
Die Kasseler Handexemplare, wertvolle Stücke,
zogen an unsere staunenden Blicke,
als Weltdokumentenerbe anerkannt,
die Kinder und Hausmärchen – wir schauten gebannt.
Draußen der Regen war gar nicht mehr schlimm,
als wir Werke sahen von Ludwig Emil Grimm.
Er hat das Leben von Jacob und Wilhelm begleitet,
als Maler und Radierer viel Freude bereitet.
Die bekannte Zeichnung vom Profil der Brüder,
stammt aus Emils talentierter Feder.
Nun ab in den Bus, noch ein Imbiss zum Schluss.
Dorothea Viehmann muss man erwähnen an dieser Stelle,
der Bäuerin Erzählungen waren eine wichtige Quelle.
In der Gaststube des Vaters hörte sie viele Geschichten,
von denen konnte sie Jacob und Wilhelm berichten.
Die alten Sagen wusste sie im Gedächtnis zu bewahren.
Von ihr stammt „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“.
Im Brauhaus Knallhütte war Gastwirt ihr Vater,
hier aßen wir eine Frikadelle, tranken ein Hütt (ohne Kater!).
Dann ging’s gen Heimat, nicht nur an Bildung satt.
Die Reise uns allen viel Spaß gemacht hat.
Wie viel Arbeit drin steckt, das sieht man nicht.
Als Dankeschön nun dies kleine Gedicht.
Reimen kann ich mehr schlecht als recht.
Ich weiß, auch das Versmaß ist grottenschlecht,
doch macht es euch Spaß, diese Zeilen zu lesen,
ist mein Bemühen erfolgreich gewesen.
DANKE
Dichterischer Reisebericht
LiteraTOUR 2012 „Auf den Spuren von
Friedrich Hölderlin“
Liebe Heidrun, lieber Artur,
vielen Dank für alles, was ihr für den
Literaturkreis und seine Mitglieder tut! Habe mich wieder an einem,
zugegebenermaßen nicht literatisch anspruchsvollem, Gedicht versucht. Ich
hoffe, ihr freut euch ein bisschen. Mir haben die vier Tage im Schwabenland
sehr gut getan. Also nochmals: Merci bien, Artüüür und Eidrüüün.
Liebe Grüße Monika
***
Liebe Heidrun und lieber Artur!
Zum zweiten Mal ein Gedicht -
vielleicht ahnt ihr es schon -das nennt man fast schon Tradition.
Habe natürlich keine Mühen gescheut und gedichtet, was das Zeug
hält,
damit ihr euch freut.
Auf den Spuren von Friedrich Hölderlin zu wandeln stand uns diesmal der Sinn.
In der Waldschenke Hörnle die erste Pause.
Dort ließen wir uns nieder zum leckeren Schmause.
Anschließend nach Brackenheim im Schwabenland.
Im Museum von Papa Heuss lernten wir allerhand.
Ein menschlicher Präsident muss er gewesen sein,
stets dem Volk zugeneigt - und einem Viertele Wein.
Er war wohl ein guter Repräsentant für unser vom Krieg
erschüttertes
deutsches Land.
Wieder im Bus gab’s Schokolikör oder Aquavit,
das hält motivierte Literaturfreunde fit.
Nun lernten wir die Geburtsstadt Hölderlins kennen,
von Lauffen am Neckar musste er sich bald schon trennen.
Viel Schweres gab es in Hölderlins Leben.
Wissenswertes wurde uns weitergegeben.
Peter Lenks Kreisel-Kunstwerk gefiel uns sehr.
Klosterhof und Elternhaus besuchten wir hinterher.
Anschließend bergauf in schwindelnde Höhen,
bald konnten wir unser Hotel in St. Johann sehen,
gelegen inmitten der Schwäbischen Alb,
rundum Streuwiesen und schwarze Kühe - ohne Kalb.
Freitag, nach dem Frühstück, es war köstlich und viel,
ging‘s auf zum nächsten Tagesziel.
Tübingen, die mittelalterliche Stadt, am Neckar gelegen,
wir waren ihrem Charme sogleich erlegen.
Die literarische Spurensuche war hochinteressant,
den Worten unseres Stadtführers folgten wir gebannt.
Wir erfuhren viel über Hölderlins Leben,
seinen Wunsch zu schreiben, sein lyrisches Streben.
Pfarrer zu werden war nie sein Ziel.
Es zog ihn mit Macht zum Federkiel.
Stimmungsschwankungen hatte er zwar,
doch ob er tatsächlich wahnsinnig war?
Er hatte vielleicht ein seltsames Gebaren,
Aber geisteskrank? Wir werden’s niemals erfahren.
Im Turm verbrachte er die Hälfte des Lebens.
Nach großem Ruhm trachtete er vergebens.
Nun wartete eine Fahrt mit dem Stocherkahn
auf dem schönen Neckar, nicht auf der Lahn.
Bei herrlichem Wetter, es war ein Genuss,
stocherten wir durch den romantischen Fluss.
Danach ins Casino, natürlich wieder zum Essen,
die schwäbische Küche werden wir lang nicht vergessen.
(oder: Nein, wirklich, wir sind auf keinen Fall verfressen!)
Zum Abschluss des Tages ins Tal der Ammer,
das war der absolute Hammer.
Schwabenfeuer, Schillerwein,Spargelgeist -
macht Spaß, wenn man mit dem Literaturkreis reist.
Im Unterjesinger „Gasthof Lamm“
waren wir nach Schnaps- und Weinprobe nahezu stramm.
Die Berauschten fuhren nun zurück ins Hotel,
nur kurz aufs Zimmer, dann zum Essen ganz schnell.
Abends durfte Aschenputtel nicht auf den Ball,
die bösen Schwestern keiften: „Auf keinen Fall!“
Doch zwei-, dreimal PING! von der gütigen Fee
und die Sache war für Aschenputtel - OK!
Samstags bei strahlendem Sonnenschein
ging’s auf zum Märchenschloss Lichtenstein,
nach Hauff ‘scher Romanvorlage erbaut,
mit herrlichem Blick, wenn man vom Fels hinabschaut.
Das Echaztal lag uns prächtig zu Füßen.
Diesen Ausblick konnte man nur genießen.
Nach der Führung, beim Essen, die Qual der Wahl,
denn im Alten Forsthaus gab’s ein schwäbisches Mahl.
Maultaschen mit Tomaten, oder Käse, oder in Brühe,
die Küche gab sich für uns große Mühe.
Nach Blaubeuren, zur Quelle der Blau fuhr‘n wir weiter,
in bester Stimmung – gesättigt und heiter.
Der Quelltrichter schimmerte in magischem Blau.
Wir dachten an Mörikes Historie von der schönen Lau.
Das Blautopfbähnle ächzte in schwäbische Höhen.
Tief im Tal konnten wir Blaubeuren sehen.
Abends noch Lesung oder Fußballspiel.
Dann ab ins Bett, denn Schlaf gab’s nicht viel.
Sonntag. Schade! Schon der letzte Tag!
An Abreise man gar nicht denken mag.
Doch fehlte noch Hölderlins Kindheitsort
und so fuhren wir mit dem Bus in den Nürtinger Ort.
Hier wuchs Hölderlin auf, lernte fleißig Latein,
um nach dem Wunsch der Mutter einmal Pfarrer zu sein.
Nach der Stadtführung wurden wir zum Alten Schlachthof geführt,
wo wir Schinken und Spargel bekamen serviert.
Zum Abschluss noch einmal diese köstlichen Stangen,
um unser leibliches Wohl brauchten wir niemals zu bangen.
Satt und zufrieden, ein Lächeln auf den Lippen,
Hölderlin im Geist, ein Kilo mehr auf den Rippen,
ging’s nun in die rheinische Heimat zurück.
Was hatten wir nur mit dem Wetter Glück!
ICH sink auf die Couch und bin völlig ermattet,
obwohl IHR die ganze Organisationsarbeit hattet.
Mein Gott, was ging’s uns gut in den vier Tagen.
Was bleibt mir übrig, als schlicht „DANKE“ zu sagen?!
DANKE